Die Frage hat sich fast schon zum gesellschaftlichen Mythos entwickelt: Gehören Paradeiser wirklich per Definition in den Obstkorb statt in den Salat?
Laut botanischer Klassifikation lautet die Antwort darauf eigentlich “Ja” – denn sowohl die Paradeiser selbst als auch die Pflanzen, an denen sie wachsen, erfüllen alle Voraussetzungen für die Bezeichnung “Obst”. Dazu gehören zum Beispiel, dass die Früchte Samen enthalten und sich aus bestäubten Blüten entwickeln. Aber: Für “Gemüse” gibt es keine eindeutige botanische Klassifikation – bloß eine kulinarische. So bezeichnet werden in der Regel Früchte, Knollen & Co., die eine feste Struktur und einen weniger intensiven Geschmack vorweisen, sowie häufig zur Zubereitung von Eintöpfen, Suppen und Pfannengerichten benutzt werden. Außerdem verfügt Gemüse laut kulinarischer Kategorisierung über einen geringeren Zuckergehalt als Obst.
Somit trifft auf den Paradeiser beides zu – aus botanischer Sicht ist er Obst, genauer gesagt eine Beere. Aus kulinarischer Sicht gehört er allerdings in die Kategorie “Gemüse”. So oder so, wir finden: Hauptsache, es schmeckt!
Übrigens: Wussten Sie, dass Paradeiser mit Kartoffeln, Paprikas und Auberginen verwandt sind? Sie alle wachsen auf Pflanzen, die zur Familie der Nachtschattengewächse gehören.