Die optimale Grilltemperatur
Die optimale Grilltemperatur für Steak, Gemüse & Würstel
Jeden Sommer werden unzählige Grillpartys geschmissen und sie machen immer gute Laune. Das ist nicht zuletzt guter Gesellschaft und lauen Sommerabenden zu verdanken. Die besten Grillabende sind aber ganz klar jene, bei denen das Grillgut frisch und saftig auf den Tisch kommt. Dafür spielt allem voran – noch vor Gewürzen und Technik – die optimale Grilltemperatur eine Rolle. Aber was heißt "optimale Grilltemperatur” überhaupt und wie erreicht man sie?
Was sind optimale Grilltemperaturen?
Perfekt ist es, wenn’s schmeckt – innen schön saftig, außen mit einer schönen Bräune. Das gilt für fast jedes Grillgut vom Würstel über die Hühnerbrust und Gemüse bis hin zum perfekt gebratenen Steak. Trotzdem benötigt jedes Lebensmittel auf dem Grill ein wenig andere Temperaturen, um genau so zu werden. Dabei spielt sowohl die Art des Grillguts als auch seine Größe eine Rolle. Sie können sich dafür an folgender Tabelle orientieren:
Grillgut | Grilltemperatur | Kerntemperatur |
---|---|---|
Huhn & Pute | 160 °C–180 °C |
70 °C–80 °C |
Gemüse | 150 °C–180 °C | - |
Schweinefleisch | 150 °C–160 °C | 65 °C–75 °C |
Steak | 180 °C–220 °C | 45 °C–63 °C |
Gemüse | beliebig | - |
Spareribs | 130 °C | - |
Fisch | 160 °C–180 °C | 60 °C–65 °C |
Hamburger (Patties) | 180 °C–200 °C | 52 °C –70 °C |
Garnelen | 160 °C | - |
Lamm | 140 °C–180 °C | 55 °C–72 °C |
Obst | 160 °C–180 °C | - |
Bei Fleisch spielt zusätzlich der spezifische Teil des Tieres eine Rolle. Eine Hühnerkeule wird beispielsweise heißer gebraten als die Brust, genauso ein Lammkotelett im Vergleich zur Lammkeule.
Tipp: Auch wenn es am Grill möglich ist, Temperaturen von über 300 °C zu erreichen, sollten diese nur zum Ausbrennen von Gasgrills oder zum Pizza backen am Pizzastein verwendet werden – Grillgut würde nur anbrennen und zäh werden!
Das perfekte Steak
Perfekte gegrillte Steaks sind äußerst beliebt, grenzen jedoch fast an eine Wissenschaft. Gewusst wie, beeindrucken Sie Gäste und Gaumen allerdings gleichermaßen. Auch hier ist die richtige Temperatur – und vor allem die Kerntemperatur – ausschlaggebend:
- Rare: Grilltemperatur 200 °C–220 °C; Kerntemperatur 45 °C–52 °C
- Medium Rare: Grilltemperatur 200 °C–220 °C; Kerntemperatur 53 °C–56 °C
- Medium: Grilltemperatur 200 °C–220 °C; Kerntemperatur 57 °C–59 °C
- Well Done (durch): Grilltemperatur 200 °C–220 °C; Kerntemperatur 60 °C–63 °C
Steaks werden auf möglichst hoher Hitze angebraten und dann auch nur kurze Zeit, bis es außen schön gebräunt ist. Danach sollte das Steak ruhen bis die passende Kerntemperatur erreicht ist, erst so wird es richtig zart. Das ist einerseits möglich, indem man das Steak über niedriger, indirekter Hitze – das heißt, nicht direkt über der Flamme – 10 bis 15 Minuten warm hält. Alternativ können Sie es in Alufolie einwickeln und zur Seite zu legen – die Resthitze vom Anbraten erledigt den Rest. Letzteres funktioniert aber nur für rare und medium rare gebratene Steaks.
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Grilltemperaturen richtig messen
Nun wissen Sie, was die optimale Temperatur für all Ihr Grillgut sein sollte. Aber wie finden Sie am besten heraus, welche Temperatur Ihr Grill hat? Oder, wie die Kerntemperatur ihres Grillfleisches ist?
Grilltemperatur mit Thermometer messen
Einige Gasgriller haben eine Temperaturanzeige direkt im Deckel verbaut, was eine erste Hilfe beim Aufheizen des Grillers darstellt. Aber der Deckel ist nicht immer geschlossen und nicht jeder besitzt einen Gasgrill mit dieser Funktion. Um die Grilltemperatur genau zu messen, ist es daher sinnvoll, ein eigenes Grillthermometer am Grillrost anzubringen. Alle Teile des Thermometers, die im Grill angebracht werden (das Display wird i. d. R. nicht im Grill befestigt), sollten hitzebeständig sein. Ein breiter Temperaturbereich ist für ein Garraumthermometer ebenfalls von Vorteil (z. B. 0–300 °C).
Grilltemperatur ohne Thermometer messen
Ist kein entsprechendes Thermometer vorhanden, kann die Temperatur mit der Hand geschätzt werden. Dafür halten Sie eine Handfläche circa 12 cm über den Grillrost und zählen, wie viele Sekunden, Sie es aushalten:
- 8–10 Sekunden: 110 °C–170 °C
- 5–7 Sekunden: 180 °C–220 °C
- max. 4 Sekunden: 230 °C–300 °C
Höhere Temperaturen als 300 °C erreichen Griller typischerweise nicht. Zwar ist das Messen mit der Hand keine exakte Wissenschaft, überraschenderweise funktioniert sie dennoch ausgezeichnet, um saftiges Grillgut zu erhalten.
Kerntemperatur mit Thermometer messen
Beim Grillfleisch spiel die Kerntemperatur eine entscheidende Rolle. Hier können schon kleine Unterschiede große Auswirkungen auf das Endergebnis haben, weswegen für ein tolles Steak ein Fleischthermometer verwendet werden sollte. Auch bei Geflügel ist es sehr hilfreich, um sicherzustellen, dass es durch ist (ohne es halbieren zu müssen). Das Fleischthermometer wird dafür mittig in die dickste Stelle des Fleisches gesteckt. Dann heißt es einige Sekunden warten, bis eine stabile Temperatur angezeigt wird.
Kerntemperatur ohne Thermometer messen
Steht kein Fleischthermometer zur Verfügung, kann auch hier die Temperatur geschätzt werden. Hierfür muss man wissen, dass sich die Konsistenz des Grillfleischs beim Grillen verändert. Das kennen HobbyköchInnen aus der Küche: Umso länger man Fleisch brät oder kocht, umso fester wird es. Wer also vorsichtig mit einem Finger oder einer Grillzange gegen das Fleisch drückt, wird merken, wie durch es ist:
- Lässt es sich ohne Widerstand andrücken, ist es noch fast roh.
- “Springt” es etwas zurück, ist es halb durch.
- Ganz durch ist es, wenn es beim Anfassen fast fest ist. Es sollte dennoch etwas nachgeben – zu festes Fleisch ist ein Zeichen für zähe Konsistenz.
Allerdings ist die Schätzung der Kerntemperatur eine Herausforderung, die Übung benötigt: Meist klappt sie nicht beim ersten Mal. Andererseits ist das Ausprobieren und Experimentieren einer der schönsten Dinge beim Grillen! Auch wenn diese Methode also weniger exakt als ein Thermometer ist, Spaß macht es garantiert. Und wenn Sie schon dabei sind, wieso also nicht gleich weitere Grilltipps ausprobieren?