Gegrillte Pizza
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Grillen mit dem Pizzastein

Grillen mit dem Pizzastein: Was gilt es zu beachten?

Die hausgemachte Pizza will auch nach dem x-ten Versuch nicht ganz so schmecken wie beim Italiener nebenan? Das Rezept für das italienische Kultgericht ist an sich nicht kompliziert. Trotzdem variiert das Hausgemachte oft stark vom bekannten Original. Der Grund dafür ist die Hitze. Backofen oder Grill erreichen nicht so hohe Temperaturen wie ein echter Pizzaofen. Hier kommt der Pizzastein ins Spiel – ideal für all jene, die auf authentische Pizza nicht verzichten möchten. Der eckige oder runde Stein ist eine Wärmebrücke zwischen Ofen und Gericht und schafft ein wunderbar knuspriges Ergebnis. Und am besten harmoniert ein Pizzastein mit dem Grill. Wir verraten, wie bei der nächsten Grillparty neben der obligatorischen Bratwurst auch eine Top-Pizza serviert werden kann!

Wieso Pizzastein?

Ein herkömmlicher Backofen erreicht oft nur eine Temperatur von max. 270 °C. Die ideale Backtemperatur der Pizza liegt allerdings sehr viel höher – zwischen 300 und 350 °C. Mit dem Grill ist so eine Hitze zwar kein Problem, doch bietet die zusätzliche Verwendung des Pizzasteins viele Vorteile:

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Woraus besteht ein Pizzastein?

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Schamott, Speckstein, Cordierit oder Keramik sind die beliebtesten Materialien eines Pizzasteins. Folgend mehr zu den verschiedenen Eigenschaften der Gesteine:

Schamott – der Stein, aus dem Pizzaöfen gebaut sind

Schamott ist ein gern verwendetes Material nicht nur für Pizzaöfen, sondern auch im Kamin- und Ofenbau. Das lässt sich zurückführen auf die Eigenschaften des Gesteins: Schamott ist zuerst einmal feuerfest und hält hoher Hitze stand. Das Tolle am Stein ist, dass er sehr viel Wärme speichern kann und diese wieder gleichmäßig und langsam abgibt – ideal für die Pizza! Ein weiterer Pluspunkt für den Einsatz mit Lebensmitteln ist, dass er aus einem natürlichen Material (Ton) hergestellt wird. Der Schamott hat zudem große Poren, die die Feuchtigkeit der Pizza optimal aufnehmen und ihr die knusprige Note geben, die wir so lieben. Der Nachteil ist allerdings, dass der Stein relativ spröde ist. Es kann also schon mal eine Ecke abbrechen. Zudem verträgt Schamott keine spontanen Temperaturänderungen – der Pizzastein aus dem Gestein darf also nicht direkt auf die entfachte Grillglut gelegt werden.

Der feuerfeste Speckstein

Genauso wie Schamott ist auch der Speckstein feuerfest und ein sehr guter Wärmespeicher. Auch hier ist das Material natürlich und gibt keine unerwünschten Inhaltsstoffe an das Essen ab. Genauso wie der Schamott hat Speckstein eine unebene, offenporige Oberfläche und nimmt so Feuchtigkeit gut auf. Das Gestein macht auch optisch einen sehr guten Eindruck. Der Nachteil ist, dass die Aufwärmphase relativ lange dauert.

Der edle Cordierit

Das etwas teurere Material kommt in der Natur als Edelstein vor, wird inzwischen aber auch künstlich hergestellt – und punktet durch eine geringe Wärmeausdehnung. Dadurch bilden sich nicht so leicht Risse und das Material ist langlebig. Da Cordierit resistent gegenüber starken Temperaturschwankungen ist, ist sehr gut für die Verwendung am Grill geeignet und kann zum Beispiel direkt in die Glut gelegt werden. Die Aufwärmphase ist rascher als bei Schamott oder Speckstein und ist dadurch schnell einsatzfähig. Bei Pizzasteinen unterscheidet man zwischen glasierten und unglasierten Modellen. Erstere sind zwar leichter zu reinigen, nehmen aber nicht wie unbehandelte Modelle Feuchtigkeit auf.

Keramik – das Leichtgewicht

Pizzasteine aus Keramik wiegen wenig und sind sehr rasch aufgewärmt und einsatzbereit. Allerdings können die Steine die Wärme nicht besonders gut speichern, weshalb man auf etwas dickere Modelle zurückgreifen sollte. Bei der Zubereitung mehrerer Pizzen kann es durchaus vorkommen, dass der Stein nachgeheizt werden muss. Zudem sind die Steine relativ teuer. Die leichte Reinigung ist wiederum ein großer Vorteil der Steine.

Gegrillte Pizza
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3 Kauftipps für den idealen Pizzastein

Der perfekte Pizzastein ist nicht nur abhängig vom Material. Welche Gesichtspunkte man beim Kauf beachten sollte:

  1. Eine poröse Oberfläche sorgt dafür, dass der Pizzastein überflüssige Feuchtigkeit absorbiert und eine knusprige Pizza hervorbringt!
  2. Je dünner der Pizzastein, desto bruchempfindlicher ist er und desto eher verliert er die gespeicherte Wärme. Entscheidet man sich für einen dicken Pizzastein (um die 3 cm), braucht er eine längere Aufwärmzeit, gibt diese Wärmeenergie dafür aber über einen längeren Zeitraum ab.
  3. Eine quadratische Form bietet mehr Spielraum: Es lassen sich darauf sowohl eckige als auch runde Pizzen bzw. Flammkuchen zubereiten.

Pizzastein im Backofen verwenden?

Natürlich kann der Pizzastein auch im Backofen verwendet werden. Trotzdem ist der Grill wirkungsvoller. Besonders der Gasgrill erzielt höhere Temperaturen, die Garzeit der Pizza wird so merklich verkürzt und auch der Stein muss nicht allzu lange vorgewärmt werden.  Handelt es sich um einen Holzkohlegrill, erhält die Pizza zudem ein interessantes rauchiges Aroma, was besonders gut schmeckt.

Sie haben Lust auf Pizza bekommen? Neben einem Pizzastein braucht es auch das richtige Rezept für die perfekte Pizza.

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Welcher Grill eignet sich für die Pizza?

Ob mit Gas oder Holzkohle betrieben, prinzipiell kann jeder Griller mit einem Pizzastein ausgestattet werden. Wichtig ist aber, dass es einen Deckel gibt und so die optimale Grilltemperatur erreicht werden kann. Besonders schmackhaft wird die Pizza deshalb im Kugelgrill. Dadurch dass er mit einem Deckel geschlossen werden kann, geht keine Hitze verloren und die Pizza kann im Grill garen, genauso wie im Pizzaofen. Ein Holzkohlegrill sorgt zudem für ein besonders rauchiges Aroma, was selbst der klassische Pizzaofen nicht zustande kriegt.

Wie reinigt man den Pizzastein?

Zuallererst muss der Pizzastein vollständig auskühlen. Kommt er nämlich in noch heißem Zustand mit Wasser in Kontakt, könnten sich Sprünge bilden. Zuerst gilt es jedenfalls mit einem Cerankochfeld-Schaber heruntergefallene Lebensmittelreste zu entfernen. Anschließend kann der abgekühlte Stein mit einem nassen Lappen gereinigt werden. Sind besonders hartnäckige Flecken am Stein, kann auch ein Schleifpapier Abhilfe schaffen. Je nach Materialbeschaffenheit können sich dunkle Flecken auf dem Stein bilden – das ist allerdings nicht weiter schlimm: Durch die Hitze im Backofen oder Grill werden mögliche Keime oder Bakterien am Stein so oder so abgetötet.

 

Übrigens: Der Pizzastein hat in der Spülmaschine nichts zu suchen!