Wer suchet der findet: Bodenschätze im Sommerwald

Wer von Juli bis September in heimischen Wäldern spaziert, kennt dieses besondere Leuchten am Wegesrand. Sie glänzen wie Gold, tauchen meist in Grüppchen auf und versetzen Finderin und Finder, egal ob groß oder klein, in pures Entzücken: Eierschwammerl. Bevorzugte Plätze der goldigen Kerlchen sind Fichten- oder Kieferwälder auf 200 bis 2.000 Meter Seehöhe. Mitunter wird man aber auch in Laub- und Mischwäldern fündig, vorausgesetzt der Boden ist nicht zu krautig und dicht bewachsen. Fallweise sind Eierschwammerl etwas heller, schmecken aber genauso gut. 

Mit einem Pilzmesser fein säuberlich abgeschnitten und von den gröbsten Unreinheiten mit der kleinen Bürste gesäubert, wandern die goldenen Kerlchen gleich in den Korb. TIPP: Es empfiehlt sich die Pilze gleich vor Ort gut zu putzen, denn erstens wachsen aus dem Myzel die nächsten Schwammerl und zweitens sollten sie nicht mit Wasser gewaschen werden. 

Weil wir Glückskinder sind, haben wir auf unserem Waldspaziergang mit Tante Isabella, etwas weiter oben am Berg, auch noch Walderdbeeren und wilde Heidelbeeren gefunden. Die dunkle, süß-saure Diva des Waldes hat es mir besonders angetan: die Schwarzbeeren, wie sie auch genannt werden, haben ein intensives dunkelblaues Fruchtfleisch im Gegensatz zu Zucht-Heidelbeeren, deren Fruchtfleisch ganz hell ist. Wir finden sie auf niedrigen Sträuchern in lichten Laub- und Nadelwäldern und sie sind, dank des Vitamin C, Zink, Kalium und Eisen-Gehaltes, besonders gesund. Ein täglicher Verzehr soll sogar zum Rückgang des „schlechten“ Cholesterin LDL beitragen. Aber ganz unabhängig davon schmecken diese Schönheiten einfach köstlich.