Garten 2021
© Mara Hohla

Welche Kräuter passen gut zusammen?

Ähnlich wie bei Gemüsesorten gibt es auch bei Kräutern Traumpaare, die sich im Wachstum unterstützen und Konsorten, welche sich besser kein Platz im Beet teilen sollten. Andere Pflanzenarten wiederum sind ihren Nachbarn relativ neutral gesinnt. Befinden Sie sich gerade in der Planung Ihres Kräutergartens, sollten Sie diese Vorlieben berücksichtigen – dann steht der reichen Kräuterernte nichts mehr im Wege!

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Grundregeln für eine gute Nachbarschaft

Die wichtigste Faustregel für eine harmonische Kräuter-Nachbarschaft ist es, einjährige und mehrjährige Sorten nicht durchzumischen. Mehrjährige Arten fühlen sich vom alljährlichen Wechsel gestört und einjährige Sorten lieben es, jedes Jahr einen neuen Standort und frische Erde zur Verfügung zu haben.

Auch die Anforderungen an Lichtbedingungen spielen eine große Rolle bei der Zusammenstellung im Beet. Kräuter, die halbschattige Standorte bevorzugen, haben nichts neben mediterranen (Kräuter-)Sonnenanbetern verloren.

Gründe für gute und schlechte Kräuterbeziehungen

Harmonische und schädliche Beziehungen zwischen Kräutern sind von diversen Aspekte abhängig. So ziehen beispielsweise manche Pflanzenarten Nützlinge wie Bienen an, die Schädlinge der Nachbarpflanze auffressen. In anderen Fällen sondern Kräuter bestimmte Ausgasungen ab, welche die umliegende Pflanzenart vor Krankheiten schützen. Auch unter der Erde passiert so einiges: Wurzelausscheidungen regen oftmals das gegenseitige Wachstum an.

Welche Kräutersorten vertragen sich und welche nicht?

Wussten Sie, dass sich Zitronenmelisse nahezu mit allen Pflanzenarten gut versteht? Das beliebte Teekraut Kamille verträgt sich hingegen gar nicht mit Petersilie. Thymian und Majoran können sich auch nicht riechen. Petersilie, Dill, Schnittlauch und Kerbel hingegen bilden ein harmonisches Quartett!

Einen guten Gesamtüberblick zu den Nachbarschaftsverhältnissen von Kräutern gibt es in dieser Tabelle:

Einjährige Sorten Standort Guter Nachbar Schlechter Nachbar
Basilikum sonnig Dill, Fenchel, Kamille, Kerbel, Koriander, Kreuzkümmel, Majoran, Petersilie, Rosmarin  
Dill sonnig bis halbschattig Basilikum, Kamille, Koriander, Majoran, Petersilie Fenchel, Gartenkresse, Kreuzkümmel
Gartenkresse sonnig bis halbschattig
Kamille, Kreuzkümmel, Rosmarin Dill, Fenchel, Kerbel,  Koriander, Petersilie
Kerbel sonnig Basilikum, Fenchel, Rosmarin Gartenkresse
Koriander sonnig bis halbschattig Basilikum, Dill Kreuzkümmel, Rosmarin, Thymian Fenchel, Gartenkresse
Majoran sonnig bis halbschattig Basilikum, Dill, Kamille, Petersilie Fenchel, Thymian
Petersilie halbschattig Basilikum, Dill, Majoran, Schnittlauch Gartenkresse
Rosmarin sonnig Basilikum, Fenchel, Gartenkresse, Kamille, Kerbel, Koriander, Kreuzkümmel  

 

Mehrjährige Sorten Standorte Guter Nachbar Schlechter Nachbar
Currykraut sonnig Bohnenkraut, lavendel, Salbei, Thymian  
Estragon sonnig bis halbschattig Thymian Dill, Pertersilie
Fenchel sonnig Basilikum, Kerbel, Rosmarin, Thymian Dill, Gartenkresse, Koriander, Majoran
Oregano sonnig Basilikum, Bohnenkraut, Rosmarin, Schnittlauch, Salbei Majoran
Salbei sonnig bis halbschattig Lavendel, Oregano, Thymian, Rosmarin, Zitronenmelisse Basilikum
Schnittlauch halbschattig Estragon, Salbei Petersilie, Zitronenmelisse  
Thymian sonnig Estragon, Liebstöckel Majoran

Wundern Sie sich jetzt, weshalb wir hier Kombinationen aus ein- und mehrjährigen Kräutern als gute Nachbarn listen? Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel! In diesen Fällen profitieren die einzelnen Sorten stark voneinander, es überwiegen ganz klar die positiven symbiontischen Effekte!

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Und welche Kräuter gehören im Hochbeet zusammen?

Im Hochbeet nehmen Kräuter eine besondere Rolle ein. Sie halten Schädlinge und Krankheiten von benachbarten Gemüsepflanzen fern. Auch hier gibt es wieder Nachbarschaften, die sich besonders gut bewährt haben:

  • Basilikum kann die Gemüsesorten Kohlrabi, Gurken und Tomaten vor Mehltau und der weißen Fliege schützen.
  • Radieschen und Salat sollten bei Kapuzinerkresse sein, die drei Sorten begünstigen sich im Wachstum. Genauso wirken auch Majoran, Karotten und Radieschen wachstumsfördernd aufeinander.
  • Pflanzt man Kapuzinerkresse in der Nähe von Kartoffeln, Tomaten und Salat, zieht das Kraut Blattläuse an und das Gemüse bleibt unbehelligt.
  • Rosmarin schützt Kohlgewächse im Übrigen vor Kohlweißlingen und Karotten vor Möhrenfliegen.

Beachtet man die Vorlieben der Pflänzchen und erstellt einen cleveren Anbauplan, kann man von Frühjahr bis Hochsommer von aromatischen und gesunden Kräutern profitieren!