SPAR-Gartenzone Kräuter
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Kräuter richtig überwintern – im Garten, Haus und auf dem Balkon

Im Idealfall müssen die Kräuter im Beet nicht jedes Jahr ausgetauscht werden. Heimische Pflanzen wie Petersilie oder Kerbel kommen sehr gut durch den Winter und begleiten uns so über mehrere Gartensaisonen. Doch auch mediterrane und exotische Sorten wie Oregano, Currykraut oder Basilikum überstehen die kältere Jahreszeit – vorausgesetzt Sie treffen die richtigen Vorkehrungen. Wir verraten Ihnen alle notwendigen Maßnahmen und nützliche Tipps, um Ihre Kräuter heil durch den Winter zu bringen.

Garten 2021
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Welche Kräuter sind besonders frostempfindlich?

Bevor wir nun genauer auf die konkreten Methoden eingehen, Ihre Kräuter winterfest zu machen, stellen wir euch hier besonders kälteempfindliche Kräuter vor. Auf diese Grünlinge gilt es besonders Acht zu geben:

  • Stevia
  • Rosmarin
  • Schopflavendel
  • Lorbeer
  • Zitronenverbene
  • Brahmi
  • Minzesorten wie Bernstein-Minze, Orangen-Minze oder Griechische Minze

Unempfindlich und pflegeleicht sind hingegen folgende Kräutersorten:

  • Salbei 
  • Ysop
  • Lavendel
  • Thymian
  • Bohnenkraut
  • Petersilie
  • Schnittlauch
  • Sauerampfer

Bei einjährigen Kräutern stellt sich die Frage der Überwinterung gar nicht. Sorten wie Basilikum, Dill, Bohnenkraut oder Majoran müssen im Frühjahr wieder neu ausgesät oder gepflanzt werden.

Gefrorenes Gemüse
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Kälteschutz für Kräuter

Der natürlichste Kälteschutz für Pflanzen ist bekanntlich die Schneedecke. Sie verhindert, dass Knospen gefrieren und absterben. Aber keine Sorge, auch in schneearmen Wintern lassen sich Kräuter vor den eisigen Temperaturen abschirmen. Hier kommt es darauf an, ob sich die Pflanzen im Garten befinden oder als Topfpflanzen auf Balkon bzw. Terrasse stehen.

Kräuter im Gartenbeet schützen

Haben Sie den Begriff “Mulchen” schon einmal gehört? Dabei werden Pflanzen mit organischem Material – entweder mit trockenem Laub, gehäckselter Rinde, Stroh oder Tannenreisig – bedeckt. Durch die wärmende Decke können Kräuter im Gartenbeet effektiv vor Frost geschützt werden. Der beste Zeitpunkt zum Mulchen ist der Herbst, auf jeden Fall aber vor den ersten Minustemperaturen.

Tipp: Der Mulch muss luftdurchlässig sein, also nicht zu dicht gelegt werden. Ansonsten sammelt sich Kondenswasser, das die Schimmel- und Fäulnisbildung in der Blumenerde fördert.

Besonders kälteempfindliche Kräuter

Wer auf Nummer sichergehen möchte oder in einer sehr kalten Region lebt, siedelt wärmeliebende Kräuter wie Rosmarin, Lavendel oder Lorbeer im Herbst besser um:

  1. Die empfindlichen Kräuter mit einer Schaufel vorsichtig aus dem Beet ausgraben und eintopfen. 
  2. Die Blumentöpfe anschließend in eine Holzkiste packen und die Zwischenräume mit Stroh ausfüllen. 
  3. Um die Pflanzen optimal vor eindringender Kälte zu schützen, wird die Kiste mit einer Schilfrohrmatte umhüllt. Dazu die Matte mit einem Draht oder einem dicken Seil fest umwickeln. Tipp: Eine Styroporplatte ist die ideale Unterlage für die Kiste, da sie die Pflanzen vor der Bodenkälte abschirmt. 
  4. Bevor es nun endgültig in die Winterruhe geht, feuchten Sie die Kräuter noch leicht an.

Ihre Schätze können gut eingepackt entweder draußen an der frischen Luft oder im warmen Innenraum bis zum nächsten Frühling überwintern!

Topfpflanzen auf Balkon oder Terrasse schützen

Küchenkräuter im Topf sind etwas sensibler als jene im Gartenbeet. Um Ihre grünen Lieblinge trotzdem gut durch den Winter zu bringen, raten wir vor der ersten frostigen Nacht ein paar Vorkehrungen zu treffen:

  • Um für den richtigen Kälteschutz zu sorgen, sollten die Blumentöpfe mit einer Noppen- oder Schaumfolie umwickelt werden. Die wärmedämmenden Eigenschaften von Styroporplatten als Topfuntersetzer sind auch hier wieder ein heißer Tipp gegen die Bodenkälte!
  • Ein zusätzliches Hilfsmittel gegen Frost ist es, die Pflanzen selbst zu umwickeln, nicht nur den Topf. Bambusstäbe eignen sich hier perfekt als Gerüst, indem sie kreisförmig um die Pflanze in die Blumenerde gestochen werden. Anschließend wird ein Vlies um die Stäbe gewickelt und mit einem Blumendraht fixiert.
  • Werden besonders tiefe Temperaturen vorhergesagt, kann der obere Teil der Pflanze mit abgedeckt werden. Das Vlies umschließt das Pflänzchen dann wie eine Kuppel. Nicht vergessen, den Stoff am Topfboden mit Steinen zu beschweren, damit die Konstruktion den ganzen Winter über schön stabil bleibt.

Übrigens: Ein hochwertiges Gartenvlies darf nicht weniger als 90 Gramm pro Quadratmeter wiegen und ist wasser-, licht und luftdurchlässig.

Überwinterung in Haus und Wohnung

Ideale Bedingungen für ihre Kräuter sind sehr helle Innenräume – ein lichtdurchflutetes Treppenhaus oder Keller zum Beispiel. Die Topfpflanzen mögen es weder zu feucht noch zu warm: Die Innentemperatur darf nicht über 10 °C liegen. Lüften Sie den Raum wenn möglich regelmäßig, wobei aber keine Zugluft entstehen sollte.

Gießen im Winter?

Auch in der kalten Jahreszeit und besonders wenn kein Schnee auf den Pflanzen liegt, müssen Kräuter gegossen werden – ansonsten riskieren Sie die Austrocknung. Gegossen wird im Winter allerdings mit Maß und Ziel. Benässen sie die Kräuter nur in langen Abständen und wenn die Erde sehr trocken und staubig wirkt.

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