

Hochbeet richtig überwintern
Nachdem die Hauptsaison vorbei ist und Tomaten, Erdäpfel, Radieschen und mehr ihren Platz auf unseren Tellern gefunden haben, wird es Zeit, das Hochbeet auf den Winter vorzubereiten.
Wenn das fruchtbare Jahr im Hochbeet vorbei ist, heißt es, das Hochbeet für den Winter vorzubereiten. Es sollte nicht nur vor dem Frost geschützt, sondern auch für das nächste Jahr hergerichtet werden: Mit der richtigen Überwinterung steigen nämlich die Erfolgs- und Ertragschancen im Frühjahr. Wir erklären Schritt für Schritt, wie’s geht!
Unkraut vermehrt sich am besten im Herbst und kann, wenn es nicht rechtzeitig im Keim erstickt, noch mehrere Jahrzehnte (!) ein Problem im Hochbeet darstellen. Außerdem können sie eine Quelle für Pflanzenkrankheiten bedeuten. Darum sollte etwaiges, unerwünschtes Kraut entfernt werden – selbst wenn ab Herbst nichts mehr gepflanzt wird.Ist das Unkraut an einer bestimmten Stelle besonders dicht gewachsen, können Sie es alternativ ersticken: Spannen Sie dafür eine Plane oder einen Plastikmüllsack über das Unkraut, sodass alle Stellen knapp bedeckt werden. Der Rand wird in die Erde gesteckt. So wird den Pflanzen der Sauerstoff entzogen.
Anschließend kümmern Sie sich um die abgestorbenen Pflanzen. Diese müssen ebenfalls entfernt werden, wobei ursprünglich gesunde Pflanzen für den Kompost verwendet werden können. Pflanzen, die an Krankheiten gestorben sind, entsorgen Sie lieber im Hausmüll.
Geheimtipp: Machen Sie vor Säuberung ein paar Fotos von Ihrem Hochbeet und den kultivierten Pflanzen. Dies dient nicht (nur) der Nostalgie, sondern hilft Ihnen, bei der Hochbeet-Bepflanzung im nächsten Jahr Ihre Mischkulturen zu optimieren.
Falls Sie ein Hochbeet besitzen, das nur mit Erde befüllt wurde oder im nächsten Jahr wieder für Starkzehrer (Tomaten, Gurken …) bereitstehen soll, sollte es nun gedüngt werden. Verwenden Sie dafür am besten einen biologischen Langzeitdünger und streuen Sie ihn locker über die Erde. Im Herbst muss dieser übrigens nicht zwangsläufig eingearbeitet werden: In den kalten Monaten sickern die Nährstoffe durch das abwechselnde Frieren und Auftauen ganz natürlich in den Boden.
Ist die letzte Befüllung Ihres Hochbeets mehr als 4–5 Jahre her, sollten sie auf die Düngung verzichten und stattdessen das Hochbeet ganz neu befüllen. Denn nun sind die Nährstoffe der vielen organischen Schichten und damit die natürliche Düngewirkung eines Hochbeets aufgebraucht.
Bestimmte Pflanzen entziehen dem Boden nicht bloß Nährstoffe, sondern reichern ihn stattdessen damit an. Zudem verhindern sie die Bildung von Unkraut. Dies gezielte Kultivierung solcher Pflanzen nennt sich Gründüngung und ist auch im Herbst sowie Winter möglich. Für die Gründüngung in den kalten Jahreszeiten eignen sich unter anderem winterharte Leguminosen, Klee, Ölrettich, Zottelwicke und Esparsetten. Ein zusätzlicher Vorteil: Viele dieser Pflanzen geben optisch etwas her!
Unterschieden wird zwischen winterharter (z. B. Zottelwicke, Winterroggen) und nicht winterharter (z. B. Ölrettich, Phacelia, Gelbsenf) Gründüngung. Der Vorteil von winterharten Gründüngungspflanzen ist, dass sie bis in den Frühling hinein gedeihen. Allerdings bedeutet dies gleichzeitig, dass die Pflanzen für den erneuten Anbau im Frühjahr händisch entfernt werden müssen.
Aus diesem Grund bevorzugen viele Gärtner die nicht winterharte Gründüngung, die bei Frost eine dichte, abgestorbene Schicht über den Boden bildet. Diese Schicht schützt die Erde vor Frost und dient gleichzeitig als Düngung, sobald sie im Frühjahr in den Boden eingearbeitet wird.
Besitzen Sie in Ihrem Hochbeet Gehölze wie Himbeeren oder Brombeeren, ist es Zeit für den Herbstschnitt. Da jedes Gehölze seine eigenen Anforderungen hat, sollten Sie sich über die genauen Bedürfnisse Ihrer Pflanze informieren.
Bei Brombeersträuchern werden beispielsweise alte Äste radikal zurückgeschnitten, sodass nur junges Gehölz zurückbleibt. Denn Brombeeren tragen grundsätzlich nur Früchte an den vorjährigen Trieben. Zudem wird so die Chance auf einen Krankheitsbefall verringert.
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen: Möchten Sie die Anbausaison im nächsten Jahr schon früher beginnen, bringen Sie am besten jetzt einen Frühbeetaufsatz an. Dieser schützt Ihr Beet zusätzlich vor Frost und Sie ersparen sich die Arbeit im Frühjahr. Alternativ kann auch eine wasserundurchlässige Folie als Frostschutz dienen.
Wussten Sie, dass man Gemüse und Kräuter nicht nur in der Hauptsaison anpflanzen kann? Bestimmtes Wintergemüse wie zum Beispiel Kohlsprossen erhalten erst durch den Frost ihren typischen Geschmack. Das macht das Anpflanzen von Gemüse im Herbst zu einer echten – und schmackhaften – Alternative zur Hochbeet-Überwinterung.