verschiednes Fleisch auf einem Griller
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Wie grille ich Fleisch (richtig)?

Egal ob “rare”, “medium” oder “well done”, knusprig gegrillt oder saftig gebraten – ein perfekt zubereitetes Stück Fleisch ist ein purer Genuss. Doch haben Sie sich jemals gefragt, welches Fleisch man überhaupt grillen kann? Wie lange sollte man unterschiedliche Sorten auf dem Grill lassen? Und überhaupt, welche  Beilagen passen dazu? Hier erfahren Sie es!

Fleisch wird zum Grillen vorbereitet
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Welches Fleisch können Sie grillen?

Zum Grillen können Sie generell auf Schwein, Rind und Geflügel zurückgreifen. Schweinefleisch eignet sich ideal, da es mit zahlreichen Varianten wie Koteletts, Spare Ribs oder Medaillons besonders vielseitig ist. Klassiker sind auch Steaks, die vom Rinderrücken stammen. Aber keine Sorge! Es muss nicht gleich das teuerste Filetstück sein. Andere Teile vom Rind bieten ebenfalls einen unvergesslichen Genuss. Geflügel ist aufgrund seines zarten Geschmacks auch eine beliebte Wahl für den Grill. Ob knusprige Chicken Wings oder feines Putenfilet – die Möglichkeiten sind vielfältig. Damit Ihre Grillideen auch perfekt gelingen, haben wir einige Tipps gesammelt

Schweinefleisch: Unser Tipp für Grill-Neulinge

Für ungeübte Grillmeister:innen ist Schweinefleisch eine ausgezeichnete Wahl, denn aufgrund seiner Fetteinlagerungen verzeiht es Anfängerfehler wie zu langes Rösten, zu häufiges Wenden & Co. 

Doch mit welchen Schweinefleisch-Klassikern können Sie beim nächsten Grillabend und Ihren Gästen punkten? Hier einige Vorschläge:

 

  • Filet: Besonders zart und saftig – und darf im Ganzen oder in Scheiben auf den Rost.
  • Nackensteaks: Ideal für saftige Steaks mit intensivem Geschmack.
  • Koteletts: Perfekt für schnelle und knusprige Zubereitung.
  • Schopfbraten: Saftig und geschmackvoll – und auch für Anfänger:innen machbar. 
verschiednes Fleisch auf einem Griller
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Ihre Checkliste für das perfekte Schweinefleisch vom Grill:
  • Die Vorbereitung: Wenn kaltes Fleisch direkt auf den heißen Grill gelegt wird, kann das zu ungleichmäßigem Garen führen, bei dem die äußeren Schichten zu schnell durchbraten und das Innere kalt bleibt. Nehmen Sie es daher rund eine halbe Stunde vor dem Grillen auf dem Kühlschrank, damit es sich auf Raumtemperatur aufwärmen kann.

 

  • Die Garzeichen: Sie erkennen, dass Schweinefleisch gar ist, wenn es auf Druck nicht mehr nachgibt und innen eine sehr helle Altrosafärbung annimmt. 
 
  • Die Ruhezeit: Geben Sie dem Fleisch nach dem Grillen einige Minuten Zeit zum Ruhen. So können sich die Säfte gleichmäßig verteilen und das Fleisch bleibt saftig.
Rindfleisch: Der edle Favorit

Egal ob Roastbeef, T-Bone-, Rib-Eye- oder Hüftsteak – für echte Grillenthusiast:innen ist fein marmoriertes Rindfleisch ein Muss. Und das aus gutem Grund: Qualitativ hochwertiges Rind zeichnet sich durch sein ausgeprägtes Aroma aus, welches keiner komplizierten Würzung bedarf. Oft genügt schon eine Prise Salz und/oder frisch gemahlener Pfeffer, um die natürlichen Geschmacksnoten hervorzuheben. Am Tisch können Sie dann nach Belieben zusätzliche Geschmacksgeber wie Kräuterbutter oder verschiedene Dips, zum Beispiel einen cremigen Sauerrahmdip, anbieten.

verschiednes Fleisch auf einem Griller
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Damit Ihnen ein gegrilltes Stück Rindfleisch auch schmackhaft gelingt, sollten sie folgende Punkte beachten:
 
  • Die Fleischauswahl: Achten Sie auf eine sichtbare Marmorierung – Fettadern im Fleisch sind ein Zeichen für Qualität, da sie während des Grillens schmelzen und das Steak saftig halten.
 
  • Das Vorheizen: Ein sehr heißer Grill ist entscheidend, um eine schöne Kruste zu erzeugen, während das Innere zart und saftig bleibt.
 
  • Die Grilltechnik: Vermeiden Sie, das Fleisch zu oft zu wenden – einmal pro Seite reicht!
 
  • Die Ruhephase: Nach dem Grillen sollte Rindfleisch einige Minuten ruhen, bevor es geschnitten wird. So werden die Säfte im Inneren ideal verteilt und es wird besonders zart.
verschiednes Fleisch auf einem Griller
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Geflügel: Der beliebte Klassiker

Mariniert, am, Spieß oder im Ganzen gegart: Grillen verleiht Geflügel nicht nur ein unwiderstehlich rauchiges Aroma, sondern macht es auch wunderbar saftig. Deswegen ist es eine fantastische Methode, um echte Genüsse zu kreieren. Doch worauf kommt es an, damit Huhn, Pute & Co. am Rost auf den Punkt gelingen? Hier einige Tipps:

 

  • Die Vorbereitung: Sorgfältige Vorarbeit ist entscheidend für ein schmackhaftes und gleichmäßig gegartes Ergebnis. Deswegen sollten Sie das Geflügel zuerst gründlich reinigen und trocken tupfen. 
 
  • Das Marinieren: Marinade bereichert Geflügel nicht nur geschmacklich, sondern hält es auch während des Grillens zart. Experimentieren Sie mit Zitrusfrüchten, Kräutern oder einfachen Gewürzen wie Salz und Paprika.
 
  • Die Stückgrößen: Um trockene oder noch rohe Stellen zu vermeiden, sollte Geflügel (sofern möglich) immer in gleichmäßig dicken Stücken auf den Grill gelegt werden.
 
  • Die Ruhezeit: Lassen Sie das Geflügel nach dem Grillen ein paar Minuten ruhen. Wie beim Rindfleisch können sich so die Säfte verteilen und das Fleisch bleibt saftig.
Die ideale Grilltemperatur: Wie hoch sollte sie sein?

Die richtige Temperatur ist entscheidend für perfekt gegartes Grillfleisch. Man unterscheidet hierbei die Grilltemperatur am Rost und die Kerntemperatur, welche im Inneren des Grillguts herrscht und Ihnen zeigt, wie “durch” es schon ist. Damit Steak, Filet & Co. auch bei Ihrer nächsten Grillerei wunderbar saftig werden, haben wir für Sie einen Überblick über die optimalen Temperaturen zusammengestellt.

Griller wird mit Kohle angeheizt
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Schweinefleisch

Für Schweinefleisch empfiehlt sich eine Grilltemperatur von etwa 150 bis 160 °C mit einer Kerntemperatur von 65 °C bis 75 °C. Bei dickeren Stücken wie Schopfbraten ist es wichtig, dass die Hitze nicht zu stark ist, um ein gleichmäßiges Durchgaren ohne Verbrennen zu gewährleisten.

Rindfleisch & Steak

Egal ob Sie rare, medium rare, medium oder well done bevorzugen, die richtige Grilltemperatur - und besonders die Kerntemperatur - sind beim Grillen von Rindfleisch entscheidend:

 

  • Rare: Grilltemperatur 200 °C–220 °C; Kerntemperatur 45 °C–52 °C
 
  • Medium Rare: Grilltemperatur 200 °C–220 °C; Kerntemperatur 53 °C–56 °C
 
  • Medium: Grilltemperatur 200 °C–220 °C; Kerntemperatur 57 °C–59 °C
 
  • Well Done (durch): Grilltemperatur 200 °C–220 °C; Kerntemperatur 60 °C–63 °C

Apropos Steak: Um das Beste aus dem Stück Ihrer Wahl herauszuholen, starten Sie zunächst mit Anbraten bei hoher Hitze. Anschließend folgt der, zumindest für das Steak, entspannte Teil: Die Ruhezeit. Dabei können Sie es entweder bei indirekter Hitze - nicht direkt über der Flamme - für 10 bis 15 Minuten weiterziehen lassen oder es in Alufolie gewickelt zur Seite stellen, wo es durch die Restwärme nachgart. Beachten Sie, dass das Einwickeln in Alufolie nur für Steaks funktioniert, die rare bis medium rare gebraten werden, da diese nicht zu viel Hitze benötigen, um den perfekten Garpunkt zu erreichen. 

 

Sie sind (noch) keine Steakmeister:in? Kein Problem. Wir verraten Ihnen, mit welchen zusätzlichen Tipps, Tricks und Equipment Sie Steaks in Profi-Qualität hinbekommen.

 

-> Mehr Tipps zum Thema Steak grillen!

Geflügel

Bei Geflügel ist eine mittlere Grilltemperatur von etwa 160 bis 180 °C ideal. Sie stellt sicher, dass das Fleisch gleichmäßig gart, ohne dass die Haut zu trocken wird oder verbrennt. Größere Stücke wie ganze Hühner oder Truthähne sollten indirekt gegrillt werden, damit Sie schön zart werden – dabei liegen sie nicht direkt über der Hitze, sondern halten etwas “Sicherheitsabstand”. Nutzen Sie zudem ein Fleischthermometer, um sicherzustellen, dass das Geflügel eine Kerntemperatur von 70 bis 80 °C erreicht. An diesem Punkt ist es durchgebraten und perfekt zum Genießen.

verschiednes Fleisch auf einem Griller
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Burger grillen: So geht's

Es ist ein echter Klassiker am Grillrost – das gute alte Patty im Weckerl. Hier die wichtigsten Schritte, damit Ihnen saftige Burger auch zu Hause wie vom Profi gelingen: 

 

Das richtige Fleisch 

Ein guter Burger beginnt mit hochwertigem Fleisch. Für das klassische Burger-Patty ist frisches Rinderfaschiertes am besten geeignet, idealerweise mit einem Fettanteil von etwa 20%. 

 

Patties würzen & formen

Würzen Sie das Faschierte nach Belieben und formen Sie es im Anschluss mit leicht feuchten Händen zu lockeren Bällchen, um sie dann zu Patties zu drücken. Die ideale Dicke liegt bei etwa 2 bis 2,5 Zentimetern. 

 

Kleiner Tipp: Um zu verhindern, dass sich das Patty beim Grillen wölbt, drücken Sie eine kleine Vertiefung in die Mitte.

 

Patties grillen

Platzieren Sie die Patties direkt über der Glut  und rösten Sie sie etwa 4 bis 5 Minuten auf jeder Seite. Einmaliges Wenden reicht vollkommen aus.

 

Käse und Buns (optional)

Wenn beim Drücken auf die Patties klarer Saft austritt und sie auf beiden Seiten eine knusprige, goldbraune Kruste haben, sind sie fast fertig. Für den letzten Schliff können Sie eine Scheibe Käse auf jedes Patty legen und für ein paar Minuten schmelzen lassen. Parallel dazu können die Buns, mit Butter bestrichen, auf dem Grill geröstet werden, bis sie leicht knusprig sind.

 

Burger zusammenstellen

Wenn die Patties und Buns fertig sind, ist es Zeit, den Burger nach Belieben zu belegen. Egal ob klassisch mit Salat, Tomaten, Zwiebeln und Gurken oder lieber etwas kreativer mit gegrilltem Gemüse und Saucen – Ihrer kulinarischen Fantasie  sind keine Grenzen gesetzt!

Welche Beilagen passen zu Grillfleisch?

Wie nennt man ein perfekt zubereitetes Stück Fleisch ohne die richtige Beilage? Richtig, langweilig! Denn Saucen und Beilagen verleihen Grillfleisch erst den letzten Schliff. Die richtige Sauce unterstreicht das Aroma des Fleisches, während abwechslungsreiche “Extras” – egal ob kalt oder warm –  sowohl für optische als auch geschmackliche Highlights sorgen. 

Salate und Saucen fürs Grillen
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SPAR Mahlzeit Bier-Sauce
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Saucen & Dips

Bei Saucen & Dips gibt es zahlreiche Möglichkeiten, von cremig-mild bis pikant, die jedem Fleischgericht eine individuelle Note verleihen. Weiße Barbecue Sauce passt zum Beispiel hervorragend zu allen Arten von Grillfleisch. Für Bierliebhaber:innen, die eine Vorliebe für Schärferes haben, bietet sich eine kräftige Bier-Sauce an, die übrigens auch besonders gut zu Geflügel schmeckt. Ein frischer Joghurt-Knoblauch-Kräuter-Dip ist wiederum die perfekte Ergänzung zu Steak und Koteletts.

Salate und kalte Beilagen

Was Salate und kalte Beilagen betrifft, sind Erdäpfelsalat oder ein frischer Mais-Salat mit Avocado-Creme echte Publikumslieblinge. Und falls es lieber eine warme Beilage sein soll, empfehlen wir Ihnen gefüllte Ofen-Erdäpfel mit Cheddar und Speck. So bleiben bei Ihrem nächsten Grillabend keine kulinarischen Wünsche offen!

Erdäpfelsalat
© Martin Hofmann © Martin Hofmann

Wir hoffen, wir haben  mit diesen zahlreichen Tipps und Tricks Öl ins Feuer gegossen und Ihre Lust aufs Grillen noch weiter angefacht! 

Viel Vergnügen beim Entdecken und Ausprobieren!