Die Alternative aus Altspeiseöl ersetzt fossilen Diesel und spart bis zu 90% der Treibhausgas-Emissionen ein. Teile des Rohstoffs stammt von SPAR und dem Abfallsammelunternehmen UCO selbst: Frittieröl aus den INTERSPAR-Bäckereien und -Restaurants sowie aus den UCO-Sammelautomaten in SPAR-Filialen aus ganz Österreich werden zu HVO verarbeitet.
Mag. Carina Pollhammer, Geschäftsführerin der SPAR-Zentrale Dornbirn: „Mit der Umstellung des gesamten Lkw-Fuhrparks der Zentrale Dornbirn auf erneuerbaren Treibstoff sparen wir bis zu 90% der Emissionen in der Logistik ein. Teile des notwendigen Rohstoffs liefern unsere Kund:innen in Form von Frittierfett und Altspeiseöl, die sonst oft im Kanal landen. Mit der Verwertung wird sowohl unser Abwasser sauberer als auch unsere Flotte.“
Umstellung spart rund 1.000 Tonnen CO2 in Vorarlberg
21 Lkw sind für SPAR auf den Straßen in Vorarlberg unterwegs. Sie werden seit 17. Oktober mit erneuerbarem HVO-Treibstoff aus 100 % Altspeiseöl und Reststoffen (HVO100) betankt. Diese Umstellung war mit dem Treibstoff-Lieferanten F.Leitner Mineralöle möglich.
„Durch die Umstellung sparen wir jährlich rund 1.000 Tonnen CO2 allein in Vorarlberg ein. Bei einem Wechsel auf HVO-Diesel in ganz Österreich liegt das Potential bei 17.000 Tonnen Einsparung“, rechnet Raimund Hämmerle, Leiter Abteilung Transportwesen der SPAR Vorarlberg vor.
HVO100: altes Speisefett im Tank
Bisher hat sich SPAR gegen die Verwendung von Bio-Treibstoffen verwehrt, da diese überwiegend aus extra angebauten zucker- oder fetthaltigen Lebensmitteln wie Raps, Zuckerrohr oder Palmfett gewonnen wurden. Die Produktion von Bio-Treibstoff stand also in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion, die ansonsten auf diesen Ackerflächen möglich wäre. Mit der neuen HVO-Qualität aus 100% Altfetten und Produktionsabfällen ist diese Konkurrenz ausgeschlossen. Zur Raffination von Alt-Speisefetten und Reststoffen zu HVO wird derzeit noch ein Anteil fossiler Energie aufgewendet, daher ist der Treibstoff zwar 100% biobasiert, verursacht bei Produktion und Transport aber noch Emissionen. Somit ergibt sich eine Emissionsreduktion im Vergleich zu fossilem Diesel von bis zu 90%, zusätzlich werden auch Feinstaub und Stickoxide durch den Einsatz in den modernen Euro6-Motoren der SPAR-Lkw nochmals reduziert.
Alternative Antriebe bisher nicht markttauglich
In den vergangenen Jahren hat SPAR unterschiedliche alternative Antriebsarten geprüft und getestet, zuletzt einen der österreichweit ersten batterieelektrischen Lkw. Nach dem derzeitigen Stand der Technik sind jedoch weder E-Lkw noch Wasserstoff-Antrieb den Anforderungen des Lebensmittelhandels in Sachen Transportdistanzen, Zuladung oder Wirtschaftlichkeit gewachsen. „Den Einsatz von erneuerbarem Treibstoff in Verbrennungsmotoren sehen wir als Zwischenschritt. Die Energie-Effizienz ist gleich wie bei fossilem Diesel, da muss es in Zukunft bessere Lösungen geben. Derzeit sind diese aber noch nicht wirtschaftlich einsatzbar bei dem enormen Kostendruck im Lebensmittelhandel“, so Mag. Carina Pollhammer.