
Die Nase läuft? Frag Oma - oder unsere Expertin Friederike Mathis
Schnupfen? Halsweh? Husten? Bevor wir die chemische Keule anwenden, können traditionelle Hausmittel Linderung bringen.
Schnupfen? Halsweh? Husten? Bevor wir die chemische Keule anwenden, können traditionelle Hausmittel Linderung bringen.
Der Winter bringt uns viel Schönes: gemütliche Abende zuhause, Winterspaziergänge, die erste Skiabfahrt – und oft auch eine nervige Erkältung. Schuld an der typischen Erkältungswelle in der kalten Jahreszeit hat aber nicht das Wetter draußen. Vielmehr fangen wir uns die Viren drinnen ein, in geschlossenen Räumen, in denen Heizungsluft unsere Schleimhäute austrocknet.
Erkältungsviren werden über die Luft übertragen oder auch durch Händeschütteln. Wenn es dich erwischt hat, beginnt das Prozedere: Die Nase läuft und der Hals kratzt, dann wandert es weiter zu den Bronchien, der Kopf ist schwer, die Augen tränen.
Linderung bringen die üblichen Arzneien aus der Apotheke – oder eben Hausmittel, die unsere Oma noch kannte. Heute haben diese in der Naturheilkunde ihren festen Platz. Friederike Mathis aus Hard gibt uns ein paar Tipps aus ihrem Buch „Natur wirkt. Hausmittel und Homöopathie ganz einfach“. Damit versuchen wir, Husten, Halsweh und Co. auf natürlichem Weg den Garaus zu machen.
Tee trinken - und zwar viel!
Um der Austrocknung der Schleimhäute vorzubeugen, ist es wichtig, ein gutes Raumklima herzustellen. Dafür eignen sich zum Beispiel Luftbefeuchter. Viel Trinken unterstützt den Organismus bei all seinen Aufgaben, uns vor Viren zu schützen. Wenn einen die Erkältung bereits erwischt hat, sollte man mindestens zwei Liter Wasser zu sich nehmen. Noch besser ist Tee. Damit werden die Abwehrkräfte unterstützt.
Lindenblüten und Holunderblütentee haben einen schleimlösenden Effekt, Spitzwegerichtee wirkt ebenso schleimlösend und reizlindernd. Und Salbei zum Beispiel wirkt entzündungshemmend. Friederike empfiehlt, nicht länger als drei Monate lang von derselben Teesorte zu trinken.
Zwiebelwickel - Bei Beschwerden der Atemwege
Zwiebeln schneiden, in Butterschmalz glasig dünsten und ein Geschirrtuch vorbereiten. Dieses in einer Breite, die der Brust entspricht, zusammenlegen. Darauf ein Stück Küchenrolle platzieren und die gedünsteten Zwiebeln auf diesem verteilen. Auf die Temperatur achten, damit man sich nicht verbrennt! Den Wickel so warm, wie es ertragen wird, auf die Brust und darüber ein Handtuch legen. Das Auflegen einer Wärmflasche (über dem Handtuch) hält die Wärme umso länger. Legen Sie die Wärmflasche nicht auf das Geschirrtuch, da sie den Geruch annimmt. Der Wickel wird, solange er warm ist, getragen (ein bis zwei Stunden).
Inhalieren - Machen Sie dem Schnupfen Dampf!
Wasser in einem Topf zum Dampfen (nicht zum Kochen) bringen, den Kopf über den Wasserdampf halten und ein Handtuch über den Kopf legen. Den Wasserdampf, solange es angenehm ist, inhalieren. Bis zu dreimal täglich. Die Wärme ist wohltuend. Die Schleimhäute werden befeuchtet, der Schleim wird verflüssigt und somit besser aus dem Körper transportiert, der Organismus vor Erregern geschützt und die Reinigungsfunktion unterstützt. Achtung! Wenn Kinder auf diese Art inhalieren, bleiben Sie aufmerksam neben ihnen, denn sie könnten sich verbrühen. Alternativ können Sie sich ein Inhaliergerät zulegen.
Wadenwickel / Essigsocken - Zum Temperatursenken
In eine Schüssel mit ca. 1 Liter Wasser (10 – 18 °C) einen Schuss Apfelessig geben. Zwei Handtücher unter die Waden legen. Dann ein Leinen- oder Baumwolltuch im Essigwasser tränken, ausdrücken und satt um die Waden wickeln. Die Handtücher, die unter den Waden liegen, kompakt anlegen. Am besten sollten die Wickel ca. alle fünf Minuten gewechselt werden. Damit kann Fieber um circa 0,4 °C gesenkt werden. Für Kinder eignen sich Kniestrümpfe sehr gut. Hier werden die Strümpfe mit dem kalten Wasser getränkt und darüber Wollsocken gezogen.
Kartoffelwickel - Gegen Halsschmerzen und Husten
Drei mittelgroße Kartoffeln waschen und weich kochen, ein Geschirrtuch vorbereiten. Dieses in einer Breite, die dem Hals entspricht, zusammenlegen. Darauf ein Stück Küchenrolle platzieren und die gekochten Kartoffeln auf diesem zerdrücken. Auf die Temperatur achten, damit man sich nicht verbrennt! Den Wickel so warm, wie es ertragen wird, auf den Hals legen. Darüber ein Wolltuch legen. Der Wickel wird, solange er warm ist, getragen (ein bis zwei Stunden). Danach die Kartoffeln und das Tuch entsorgen, da sie die Giftstoffe aufgenommen haben.
Kraftbrühe - zur Stärkung
1 Stange Lauch, 2 Zwiebeln, 1 mittelgroßer Knollensellerie, 4 Karotten, 1 Bund Petersilie, 3 TL Salz, 1 TL schwarzer Pfeffer ganz, 4 l Wasser. Biologisches Gemüse gut waschen und samt den Gewürzen in das Wasser geben. Aufkochen lassen, zurückschalten und ca. 1 Stunde dahinköcheln lassen. Dann ist die Brühe zum Verzehr geeignet. Tipp: Nach Traditioneller Chinesischer Medizin trinkt man Kraftbrühe erst dann, wenn mehr gesunde Anteile als kranke im Körper vorhanden sind. Deshalb werden während Fieber keine Hühnerbrühe und Rinderbrühe empfohlen, da die Gefahr besteht, den Prozess in die falsche Richtung zu lenken.