LKW vor der SPAR Filiale Otto Bauer Gasse, (c) Johannes Brunnbauer
SPAR/Johannes Brunnbauer

Vom Feld bis zum Markt

Rund 1.500 SPAR-Supermärkte in ganz Österreich sichern die Nahversorgung mit qualitativen und frischen Lebensmitteln. Diese Märkte versorgt SPAR jeden Tag mit frischer Ware und hat dazu ein sicheres und effizientes Logistik-System aufgebaut. Rund 300 eigene Lkw rücken täglich mehrmals von den sieben Regionallagern in Österreich aus, um immer die richtigen Mengen in den Märkten sicherzustellen. Die SPAR-Lkw-Flotte wird durchschnittlich alle 8 Jahre erneuert und laufend auf dem neuesten Stand der Technik gehalten. Jährlich werden somit allein in Österreich rund 30 Fahrzeuge auf die jeweils neueste Abgasnorm getauscht. 

Effiziente Routenplanung

Die Lkw-Routen werden anhand von Effizienzkriterien computerunterstützt geplant. Das eingesetzte Routen-Planungstool wurde aufgrund der erzielten Treibstoff- und somit Treibhausgas-Einsparungen durch den klima:aktiv-Fonds des Infrastruktur-Ministeriums gefördert. Pro Tour beliefert ein SPAR-Lkw meist mehrere Märkte hintereinander und nimmt auf der selben Tour leere Rollcontainer, Leergut und Wertstoffe mit. Größere Märkte wie beispielsweise INTERSPAR-Hypermärkte erhalten täglich mehrere ganze Lkw-Ladungen an Waren. Die meisten Liefertouren werden mit Lkw-Gespannen, bestehend aus Zugmaschine mit Kühlkoffer-Aufbau und Anhänger, beliefert. Die Touren werden so geplant, dass der Anhänger an einem größeren SPAR-Standort entladen und abgekoppelt werden kann, die restliche Auslieferung in der Region spritsparend nur mit dem Lkw erfolgt und der Anhänger am Rückweg wieder mitgenommen wird. 

Praxisforschung für neue Antriebstechniken

SPAR hat sich um Ziel gesetzt, die gesamte eigene Logistik spätestens bis 2050 auf komplett erneuerbare Energien umzustellen. Durch die Beteiligung an unterschiedlichen Forschungsprojekten und Praxistests trägt SPAR zu Forschung und Entwicklung bei. Zwischen 2018 und 2021 testete SPAR gemeinsam mit dem Council für Nachhaltige Logistik und unter wissenschaftlicher Begleitung der BOKU Wien einen der ersten schweren Elektro-Lkw in Europa im täglichen Praxiseinsatz. Der MAN-Lkw wurde für die Belieferung im Grazer Stadtgebiet eingesetzt.

Wichtige Erkenntnisse aus dem Test waren die noch weitgehend unzureichenden Lademöglichkeiten für Schnellladungen von Lkw und die zu geringe Reichweite bei maximaler Ladung und Kühlung. Die Erkenntnisse fließen in die Weiterentwicklung von E-Lkw bei MAN und in die SPAR-Strategie zur Dekarbonisierung der Logistik ein. Für den flächendeckenden Einsatz in der Lebensmittel-Verteillogistik sind E-Lkw derzeit nicht geeignet, da für die Ladung speziell zwischen den Schichten die schnelle verfügbare Energie fehlt und bei derzeit am Markt befindlichen Fahrzeugen kein Anhänger angekoppelt werden kann, ohne die notwendige Reichweite zu verlieren. 

 

SPAR testet den ersten E-Lkw in Graz
Werner Krug
SPAR reduziert Fuhrpark-Emissionen um bis zu 90%
SPAR/Werner Krug SPAR/Werner Krug

Reduktion Fuhrpark-Emissionen um bis zu 90%

Einen Zwischenschritt zur Erreichung der Reduktionsziele hat SPAR durch die Umstellung auf biobasierten HVO-Treibstoff gesetzt. Der Diesel-Ersatz aus Altspeiseöl spart bis zu 90% an Treibhausgas-Emissionen ein. Die bestehende Lkw-Flotte kann ohne Umrüstung weiter genützt werden. 

Alle Lkws werden seit Herbst 2023 österreichweit mit erneuerbaren HVO-Treibstoff ("Hydrogenated Vegetable Oil") betankt. Bisher hat sich SPAR gegen die Verwendung von Bio-Treibstoffen verwehrt, da diese überwiegend aus extra angebauten zucker- oder fetthaltigen Lebensmitteln wie Raps, Zuckerrohr oder Palmfett gewonnen wurden. Die Produktion von Bio-Treibstoff stand also in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion, die ansonsten auf diesen Ackerflächen möglich wäre. Mit zertifiziertem 100% HVO-Treibstoff, der aus Altspeisefetten und Reststoffen gewonnen wird sowie kein Palmöl enthält, ist diese Konkurrenz aber ausgeschlossen. Durch die Umstellung werden jährlich 17.000 Tonnen C02 eingespart.

Mehrwegsysteme in der Logistik

Bei der Belieferung der Märkte setzt SPAR seit den frühen 1960er-Jahren auf Rollwägen (Plattform auf Rollen mit Gitter-Seitenwänden) und Dollys (Plattform auf Rollen für Mehrweg-Kisten), die als Transportmittel zwischen Lager und Markt immer wieder genutzt werden. Auf diesen Mehrweg-Rollbehältern werden Waren an den Markt geliefert und Wertstoffe (Karton, Folien) wieder ins Lager retourniert. Produkte können entweder in ihrer Großhandels-Verkaufseinheit (GVE) auf den Rollwägen platziert werden oder einzelne Stück in Mehrweg-Klappkisten.

  • Produkte, die vom Zentrallager Wels (ZLW) aus an die Regionallager geliefert werden, transportiert SPAR in eigenen Mehrweg-Klappkisten. Derzeit sind allein in Österreich 25,3 Millionen dieser Klappkisten im Einsatz.
  • Bei Obst und Gemüse war SPAR einer der ersten Händler, der das ifco-Mehrwegsystem nutzte. Die faltbaren Kisten ersetzen großteils Karton- und Holz-Steigen für Obst und Gemüse am gesamten Transportweg vom Landwirt/Verpacker bis zum Supermarkt. Beide Klappkisten werden nach Verkauf der Ware zusammengeklappt über die bestehende SPAR-Logistik wieder an die Zentralen retourniert.
  • Für Frischfleisch und Wurstwaren aus eigener Produktion haben die TANN-Fleischwerke ebenfalls Mehrweg-Wannen im Einsatz – alleine in Österreich über 400.000 – die in Produktion und Auslieferung zum Einsatz kommen. 


Zur Einführung neuer Mehrweg-Systeme kooperiert SPAR regelmäßig mit Forschungseinrichtungen und Lieferanten. Im Jahr 2020 hat SPAR in Österreich z.B. einen Mehrweg-Display für Bier gemeinsam mit einer großen österreichischen Brauerei getestet, der bisher übliche Einweg-Karton-Displays ersetzen und rund 60% der Kartonagen sparen kann.

Bis 2050: Energie aus erneuerbaren Quellen

Ziel von SPAR ist, bis 2050 nahezu die gesamte Energie aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Bei Strom ist das bereits heute der Fall, bis 2050 sollen auch Heizenergie für die Märkte und Zentralen sowie Antriebsenergie für die Logistik "grün" werden. Das entspricht den Klimazielen von Paris, zu denen sich auch SPAR bekennt. Diese Ziele können nur mit einer deutlichen Emissions-Reduktion im Gütertransport erreicht werden, der derzeit mehr als 30 Prozent der EU-weiten Emissionen verursacht. 

Auf europäischer Ebene hat sich SPAR der Petition der European Federation for Transport and Environment angeschlossen und damit für eine verpflichtende Quote von Null-Emissions-Lastenfahrzeugen bei europäischen Autobauern eingesetzt. Derzeit setzt sich SPAR für konkrete Maßnahmen zum Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur (Fahrzeuge, Wartung und Tankstellen) in Österreich ein. SPAR ist Mitinitiator der Wirtschafts-Initiative „H2 Mobility“ zur Förderung der Wasserstoff-Infrastruktur in Österreich.